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Allgemeines: Oldtimer IG Osnabrück besucht Volkswagen Osnabrück

Beigetragen von uwe.s am Oct 24, 2016 - 06:12 AM

Bild 0 von Oldtimer IG Osnabrück besucht Volkswagen Osnabrück

Zum dritten Mal innerhalb von 1 ½ Jahren hat die Oldtimer IG Osnabrück zusammen mit anderen Oldtimerfreunden aus der Region das Osnabrücker Volkswagenwerk besucht. Morgens um 9.00 Uhr trafen wir uns am Tor 1. Zunächst bekamen wir die wesentlichen Informationen zum Automobilstandort Osnabrück. Diese ist besonders mit der über 100jährigen Geschichte der Firma Karmann verbunden, die in Osnabrück zwischen 1901 und  2009 besonders eindrucksvolle Fahrzeuge für namhafte Hersteller baute. Während einer der größten Kunden vor dem Zweiten Weltkrieg die Firma Adler war, gehörte in der Nachkriegszeit besonders das Volkswagenwerk zu den Geschäftspartnern des Osnabrücker Karosseriebauers. Nach der Insolvenz übernahm Volkswagen auch das Karosseriewerk von Karmann im Stadtteil Fledder. 

Nachdem am 23.06.2009 das letzte bei Karmann produzierte Fahrzeug vom Band lief (ein schwarzes Mercedes CLK-Cabriolet), konnte schon im März 2011 das erste im neuen Volkswagenwerk gebaute Golf Cabriolet die Werkshallen verlassen. Die Belegschaft liegt mittlerweile wieder bei deutlich über 2.000 Personen, die in den Geschäftsbereichen Technische Entwicklung, Metall Gruppe und Fahrzeugbau tätig sind und die gesamte automobile Prozesskette, von der ersten Idee bis zur Serienfertigung, abdecken. In den letzten Jahren wurden in Osnabrück neben dem Golf Cabrio auch die Porsche Modelle Boxter und  Cayman sowie der Porsche Cayenne und der VW Tiguan (Lackierung und Endmontage) gebaut. Ein besonderes Fahrzeug wurde 2014/2015 in einer Kleinserie mit dem Ein-Liter-Auto XL1 produziert.

Nach diesen Informationen ging es los. Gestartet wurde im Werkzeugbau, wo gewaltige Formen für einzelne Bauteile entstehen. Schon in diesem Bereich sieht man, wie auch hier die Hightech Einzug gehalten hat. Laut wurde es im Presswerk, wo tonnenschwere Pressen die einzelnen Bleche zu passgenauen Seitenteilen, Schwellern, Dächern usw. formten. Weiter ging es in den Karosseriebau. Waren hier von einigen Jahrzehnten noch hunderte Schweißer beschäftigt, so sieht man heute nur wenig Personal in den großen Hallen. Computergesteuerte Roboter übernehmen fast sämtliche Aufgaben und „bruzzeln“ die einzelnen Elemente zusammen. Derzeit sieht man hier leider besonders wenig Personal, da die Produktion des Golf Cabrios und des Porsche Cayman in Osnabrück eingestellt wurde. Derzeit wird nur noch das Heckteil gebaut. So ging es weiter in den Bereich der Montage. Über drei Etagen läuft die Montage des VW Tiguan. Die aus Wolfsburg gelieferten Rohkarossen werden in der hochmodernen Lackierung über ein Band in die Montagehalle. Hier werden die einzelnen Fahrzeuge komplettiert, entsprechend der Bestellung des einzelnen Kunden. Kabelbäume, Armaturen, Tür- und Seitenverkleidungen, Sitze, Lenkräder, aber auch die Scheiben wurden komplettiert. Weiter ging das Band zur „Hochzeit“. Hier erhielten die Fahrzeuge Getriebe und Motor. Nachdem die Fahrzeuge soweit fertig waren, wurde jedes einzelne Fahrzeug – sowohl vom VW Tiguan wie auch vom in einer anderen Halle montierten Porsche Cayenne geprüft. Bremsentest, elektrische Funktionen, Dichtigkeit – alles muss einwandfrei funktionieren.

Zum Schluss ging es weiter in das letzte Gebäude: Die Automobilsammlung Volkswagen Osnabrück. Hier dominierten zwei Marken: Volkswagen und Karmann. Kern der Sammlung ist die frühere Fahrzeugsammlung der Firma Karmann. Aus der Vorkriegszeit stammten z.B. das beeindruckende Adler Diplomat Cabriolet oder der Adler Typ 10 „Autobahn“ in der von Karmann gebauten Cabrio-Version, verschiedene Prototypen und fast alle für VW gebauten Fahrzeuge. Highlight waren dabei natürlich der Prototyp des Karmann Ghia aus dem Jahr 1953, aber auch spätere Modelle, die teilweise im Karmann-Werk in Brasilien vom Band liefen. Daneben gab es von Karmann gebaute DKW, Porsche und Audi. Auch die neuen Fahrzeuge aus der noch jungen VW-Ära fehlten selbstverständlich nicht.

Rund 45 Fahrzeuge stehen in der im Anschluss an Werksführung zu besichtigenden Halle, von  insgesamt 145 Fahrzeugen, darunter zahlreiche Prototypen, Studien und Modelle anderer Hersteller wie Rolls-Royce, Opel, BMW, Renault oder Ford. Schon in 14 Tagen soll eine weitere Halle eingerichtet werden, so dass dann weitere 40 Fahrzeuge die öffentliche Sammlung besichtigt werden können.

Nachfolgend gibt es noch eine kleine Galerie mit Fotos aus der Automobilsammlung. Eine umfangreiche Galerie mit einzelnen Fahrzeugbeschreibungen findet ihr unter http://www.oldtimer-os-st.de/auto-mobiles-osnabr%C3%BCck/automobilsammlung-volkswagen-osnabr%C3%BCck/

 

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