Oldtimer IG unterwegs: August Horch Museum – ein „Muss“ für jeden Autobegeisterten

Beigetragen von uwe.s am Jun 05, 2020 - 08:26 AM

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Text und Fotos: Karin & Jens Riesberg | Während eines Kurzurlaubs in Sachsen haben wir das August Horch Museum in Zwickau besucht. Dieses absolut sehenswerte Museum befindet sich im ehemaligen Audi-Werk, wo auf 6.500 qm ca. 160 Exponate ausgestellt sind. Vor 115 Jahren startete hier mit Horch (ins Lateinische übersetzt: Audi) die Erfolgsgeschichte einer der größten Automobilbauregionen Deutschlands.

Das Museum befasst sich aber nicht nur mit den Fahrzeugen von Horch, sondern ebenso umfangreich mit den Marken, die unweigerlich mit Horch im Zusammenhang stehen, wie z.B. Audi, DKW, Wanderer oder Auto Union. Da nach dem Krieg hier die VEB Sachsenring entstand, gibt es in dem Museum auch Fahrzeuge wie Sachsenring, AWZ, Trabant, Framo Stromer und Fahrzeuge von IFA zu bestaunen...

Folgt man dem Rundgang des Museums, so schreitet man chronologisch durch die Automobilgeschichte. Den Start machen hier ein Horch und ein Audi aus den Jahren 1911, weiter geht es über eine komplett aufgebaute Tankstelle aus den 30er Jahren hin zu einer original Horch Werksfeuerwehr. Diese hat die schweren Kriegszeiten wohl nur überlebt, da sie auf dem Werksgelände versteckt wurde.

Neben einer nachgebauten Werkstatt, in der damals die Horch-Motoren entstanden, ist auch die Szenerie einer Rennstrecke samt Boxengasse der 20er-30er Jahre nachgestellt worden. Zu sehen sind hier die legendären Auto Union-Rennwagen der Typen C und D sowie der 16 Zylinder-Stromlinienrennwagen, mit dem Bernd Rosemeyer 1937 auf der AVUS eine Geschwindigkeit von sagenhaften 407 km/h erreichte.

Schön symbolisch dargestellt ist auch die Fusion der Marken Horch, Audi, DKW und Wanderer zur Auto Union im Jahre 1932. Platziert in den 4 Ringen, die das Logo der Auto Union darstellen, ist jeweils ein Fahrzeug der entsprechenden Marken ausgestellt.

Auch die unrühmliche Zeit, in der Horch Fahrzeuge für die deutsche Kriegsmaschinerie produzierte, wird thematisiert. Leider gehört auch das zur Geschichte.

In einer weiteren Halle befindet sich eine Art „Ost-Museum“. Es werden nicht nur Trabant und Wartburg ausgestellt, sondern auch allerlei nostalgische Utensilien, die typisch für die DDR waren. Sehr interessant ist auch die Original-Produktionsstraße, auf der das Duroplast (in Kunstharz getränkte Baumwolle) für die Trabant-Karosserie-Bauteile hergestellt wurde.

Kurz nach der Wende konnte man einen Trabant noch im Tausch gegen eine Kiste Bier erwerben und als Fahrer eines Trabant wurde man noch müde belächelt. Dies sieht heutzutage ganz anders aus. Der Trabant ist längst eine feste Größe in der Oldtimerszene geworden. Kaum ein anderes Fahrzeug hat eine ähnliche Geschichte zu erzählen und steht so für den Begriff „Freiheit“ wie der Trabant.

 

Unser Fazit zum Museum:

Der Besuch ist ein absolutes „Muss“. Neben den vielen historischen Fahrzeugen haben uns insbesondere die vielen aufwändig und liebevoll gestalteten Szenen rund ums Automobil sehr beeindruckt. Der erstaunlich geringe Eintrittspreis von 9 Euro ist daher jeden Cent wert.

Weitere Infos zum Museum findet ihr unter: https://www.horch-museum.de/

Karin und Jens Riesberg