BCM 2024 – Ein Tag an der Weser

Beigetragen von uwe.s am Feb 06, 2024 - 07:11 PM

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Text: Uwe S. | Zugegeben, von der Weser habe ich nicht viel gesehen. Gerade zwei kurze Momente, als wir sie mit dem Mercedes-Benz 450 SLC überquert hatten. Aber wir wollten uns am vergangenen Samstag ja nicht entspannt an den Weser-Strand legen – was bei dem verregneten Tag auch kein Vergnügen gewesen wäre. Unser Ziel war die Bremen Classic Motorshow und dort zunächst das Parkhaus, da Thomas dort seinen 450 SLC kaufwütigen Interessenten anbieten wollte. Bis 9:00 Uhr mussten wir eingetroffen sein, da dann die Schotten dichtgemacht wurden. Kurz nach 8:00 Uhr landeten wir an und ergatterten in der 6. Etage einen der wenigen verbliebenen Parkplätze, zwischen einem Benz-Boliden der 90er Jahre und einem schicken 220er Cabriolet aus den fünfziger Jahren. Schräg hinter uns parkte ein 32 Jahre alter Neuwagen – ein Fiat Uno mit gerade einmal gut 100 Kilometern auf dem Tacho…

Nun bot sich die Gelegenheit, durch das menschenleere Parkhaus zu gehen und die schönsten Oldtimer zu fotografieren. Kein Besucher, der einem ins Bild lief und freier Blick auf alle Fahrzeuge. Mittags sah die Sache anders aus. Als ich dann ins Parkhaus ging, sah ich zunächst nur Menschenmassen, hinter denen sich die Oldtimer verbargen. Ich hatte das Gefühl, dass es im kalten Parkhaus voller war als in den beheizten und klimatisierten Messehallen. Aber das Parkhaus ist immer ein Magnet und Treffpunkt, egal wie kalt es ist.

Pünktlich um 9:00 Uhr öffnete die BCM ihre Tore und die Besucher strömten in die Hallen. Es wurde voll, richtig voll. Keine Frage, klassisches Blech findet trotz – oder gerade wegen – E-Mobilität, Verkehrswende und anderen Veränderungen ungebrochenes Interesse. Es gab wieder viel zu sehen. Gleich im Eingangsbereich waren zahlreiche Motorrad-Clubs zu finden, auch der Veteranen-Fahrzeug-Verband präsentierte wieder interessante Zweiräder. An dieser Stelle Klaus Wirl vielen Dank für den Kaffee! Die kleine Pause bei dir hat gutgetan. In der ÖVB-Arena, sonst auch Spielstätte der Eisbären Bremerhaven, war die Sonderausstellung „Klasse 4: Ein Schnapsglas voller Dynamik“ zu sehen, in der mehr als zwanzig Kleinkrafträder aus der Epoche der 1950er bis 1970er Jahre gezeigt wurden.

Weiter ging es in die Halle 3 – hier sind traditionell ausschließlich Clubs, IGs und Vereine zu finden. Adler-Club, BMW-Isetta-IG, Borgward-IG, Glas-IG und viele mehr. Man trifft Bekannte, hat Zeit zum gemütlichen Klönen und kann sich an liebevoll gestalteten Ständen erfreuen. Für mich das Herz der Bremen Classic Motorshow, so wie es einst auch mal bei der Techno Classica war. Aber da ist das ja leider weitestgehend vorbei… Ein besonderes Highlight aus meiner Sicht war beim Borgward-Club zu finden: Ein Goliath GP 700 Cabriolet aus dem Jahr 1953. Eins von hundert und das vermutlich einzige noch existierende Exemplar.

In den Hallen vier bis sechs präsentierten sich weitere Clubs wie z.B. die „Kult-Blech-Szene“ aus dem Emsland oder der Audi-Club, zahlreiche Händler mit Automobilen aus allen Jahrzehnten, die Redaktion der OLDTIMER-MARKT und verschiedene Rallye-Veranstalter. Volkswagen Classic vertrat wie gewohnt die Wolfsburger Farben und feierte das Jubiläum „50 Jahre Golf I“. Aber nicht nur der Golf I war hier zu finden, sondern auch zwei in Osnabrück gebaute Scirocco wurden ausgestellt. Zwei weitere historisch wertvolle Golf I waren am Stand der VW Golf I IG zu finden: Die beiden „Feuerland-Golf“, mit denen einst Motorjournalist Fritz B. Busch und ein Begleitteam von Alaska bis Feuerland die Zuverlässigkeit des neuen Volkswagen vorführten.

In der Halle sechs dann ein weiteres Highlight der diesjährigen BCM: Die Sonderausstellung „Lancia – Leistung, Luxus, Leidenschaft“. Zwölf ausgesprochene Raritäten wurden präsentiert, vom Lambda bis zum Delta Integrale. Informativ waren auch die Vorstellungen von Johannes Hübner, der viele interessante Aspekte zu den einzelnen Fahrzeugen berichten konnte.

Teile bis zum Abwinken, Modellautos, Kleidung und vieles mehr gab es in den Hallen sieben und acht sowie im Bereich, der sich neben den Hallen 2 bis 6 entlang zog. Während man durch die Hallen schlenderte, traf man auch so manchen Oldtimerfreund aus unserer Region, darunter natürlich auch ein paar Mitglieder der Oldtimer IG Osnabrück e.V..

Gegen 17:00 Uhr leerten sich die Hallen merklich. Zeit für einen letzten Rundgang mit der Kamera. Nun gab es wieder freie Sicht auf die Klassiker und dann ging es auch wieder zurück ins Parkhaus. Ab 18:00 Uhr konnten wir dieses wieder verlassen und so machten wir uns auf die Rückfahrt nach Osnabrück bzw. Hasbergen. Verkaufen konnte Thomas seinen SLC nicht. Wer also Interesse hat – noch ist er zu haben. Der SLC, nicht Thomas.

Fotos findet ihr im unten angezeigten Fotoalbum auf dieser Homepage und unter www.oldtimer-os-st.de.